Social Media Marketing richtig gemacht
(Teil 1)

 

Social Media: Warum auch Sie dabei sein sollten!

Social Media Plattformen sind inzwischen auch sämtlichen Smartphone- und Internet-Verweigerern ein Begriff, nahezu die Hälfte der Menschheit nutzt sie und dies mit rasant steigender Tendenz. Dabei ist Facebook nach einer aktuellen Studie von Christian Buggisch noch immer die Nummer eins mit weltweit 1,5 Milliarden aktiver Nutzer täglich, 23 Millionen davon allein in Deutschland. Eine eklatante Steigerungsrate von 60 bis 70 Prozent verzeichnet die Lifestyle-Plattform Instagram. Weltweit wollen eine Milliarde aktiver User monatlich sehen und gesehen werden, 17 Millionen waren es 2018 in Deutschland.

Kein Wunder somit, dass für Unternehmen Social Media aus dem Marketing-Mix nicht mehr wegzudenken ist. Gerade weil „normale“ Werbung in Zeitungen resp. Zeitschriften, im TV und auch im Web bei kaum einer Zielgruppe mehr funktioniert, stürzt man sich auf die Social Media User mit diversen Inhalten und Aktionen, von nutzwertigem Content über Gewinnspiele bis hin zu hochwertigen Videos. Die Social Media Plattformen wiederum unterstützen Unternehmen mit Angeboten wie Fanpages, demografische Daten, Anzeigenschaltung, Live-Chats, Publikation von Veranstaltungen und vielem mehr.

Social Media Marketing – ohne Strategie geht nix!

Nicht selten erhalten wir daher Anfragen von Unternehmern mit der Bitte, für sie „doch mal Social Media zu machen“. Nähere Angaben Fehlanzeige, kritisches Nachfragen unerwünscht.
Doch was für die Kommunikation mit diversen Teilöffentlichkeiten resp. Public Relations gilt, lässt sich eins zu eins auch auf sämtliche Social Media Aktivitäten übertragen: Ohne Analyse und Strategie geht nix! Zumindest nicht, wenn man wirklich erfolgreich sein will.

Doch zunächst ein kleiner Exkurs zur Terminologie: Die Nutzung von Social Media Plattformen zu werblichen und gewerblichen Zwecken wird gemeinhin als Social Media Marketing, die Publikation von Inhalten aus eben diesen Gründen als Content Marketing bezeichnet. Soweit so gut. Allerdings sind Bereiche dieser relativ neuen Art des Marketings gar nicht neu. Denn die Kommunikation mit Interessengruppen, die Veröffentlichung zielgruppengerechter Inhalte oder auch das Storytelling sind von Haus aus Disziplinen der Public Relations. Auf dieser Website spreche ich daher auf vielen Seiten von Online-PR, die sich von klassischer PR lediglich in der Hinsicht unterscheidet, dass im Social Media- bzw. Internet- Zeitalter Kommunikatoren mit Ihren Zielgruppen in einem direkten Dialog stehen und dies in Echtzeit. Die kommunikativen Gesetze und Regeln bleiben jedoch ein und dieselben!

Da sich diese Regeln nur schwer in einen einzigen Blogartikel packen lassen, werde ich mich in diesem ersten Beitrag mit den Vorteilen von Social Media bzw. des Social Media Marketings für Ihr Unternehmen beschäftigen. Im zweiten Part stelle ich Ihnen einen kurzen Leitfaden für Ihre Social Media Strategie vor und zu guter Letzt folgen Tipps für erfolgreichen Social Media Content sowie einige Hinweise zur Anzeigenschaltung auf Social Media Portalen.

So, jetzt aber ans Eingemachte und an die Klärung der Frage:

Warum sollten auch Sie Social Media nutzen?

1. Steigerung des Bekanntheitsgrads

Wollen Sie mit Ihrem Unternehmen, Ihrer Marke, Ihren Produkten oder Dienstleistungen mehr Aufmerksamkeit bei potenziellen Kunden generieren, und welche Organisation möchtet dies nicht, dann bieten Social Media Plattformen hierzu beste Möglichkeiten. Wenn man nun weiß, dass laut des 2016 Nielsen Social Media Reports“ bereits im Jahr 2016 39 Prozent der aktivsten Social Media Nutzer angaben, soziale Netzwerke als Informationsquelle für Produkte und Dienstleistungen zu nutzen, sollte das Engagement des eigenen Unternehmens keine Frage mehr sein.

2. Kundenbindung auf direktem Weg

Nichts ist nachhaltiger für den Erfolg eines jeden Unternehmens als treue Kunden. Und wie bindet man Kunden? Durch direkte Interaktion und Kommunikation. Social Media Plattformen stellen hierzu alle Tools zur Verfügung und lassen zudem noch die gesamte Öffentlichkeit an Ihrem Engagement teilhaben.

3. Aufbau & Pflege einer Community

Gehen Sie die Kommunikation mit Ihren Zielgruppen über Social Media Plattformen engagiert an und bedienen Sie deren Bedürfnisse, ist  schnell eine Fan-Gemeinde, neudeutsch „Community“, aufgebaut. Und mit schnell meine ich wirklich schnell. Denn die Aktionen Teilen, Liken und Bewerten sind nichts anderes als Tools, die eine Lawine der Aufmerksamkeit in Gang bringen (können). Seien Sie daher offen, kreativ und lassen Sie sich für Ihre Follower etwas einfallen! Sie werden es Ihnen mit Treue, Empfehlungen und damit einer Potenzierung Ihrer Followeranzahl danken!

4. Kundenservice in aller Öffentlichkeit

Waren Sie bislang nur per Telefon oder E-Mail für Ihre Kunden da, bieten Ihnen Facebook & Co. nun die Chance, Ihre Kundenorientierung einer weltweiten Öffentlichkeit zu demonstrieren.
Ihre Kunden äußern ein Problem mit einem Produkt auf Twitter? Sie bieten sofort Abhilfe an und verweisen freundlich auf eine Anleitung oder ein Video auf Ihrer Website. Zu einer Dienstleistung gibt es Fragen auf Facebook? Kein Problem, Sie liefern die Antworten und offerieren ein ausführliches Gespräch via Telefon oder Chat.
Der Lohn Ihrer Bemühungen: Lob und Sternchen auf der jeweiligen Plattform oder bei Google – Sie haben doch einen Google My Business Account?! Und dies vor den Augen von Millionen Nutzern. Wer kann den Produkten oder Dienstleistungen eines solchen Unternehmens dann noch widerstehen?

5. Neue Möglichkeit für Werbung & Vertrieb

Doch Social Media Plattformen dienen nicht nur zum direkten Dialog mit (potenziellen) Kunden. Sie können auch zu Werbezwecken, bezahlt oder nicht, und als Vertriebskanal genutzt werden. Man denke nur an die Vielzahl an Influencern, die auf Instagram Markenprodukte gegen Honorar in Szene setzen und diese Millionen treuer Fans empfehlen. Auch Produktvorschläge oder umfassende Antworten auf Fragen zu einem Produkt oder einer Dienstleistung können zu einem Geschäftsabschluss führen. Dabei ist Social Media sowohl als Vertriebskanal als auch Werbeplattform bei Konsumenten weitaus akzeptierter als Kaltakquise per Telefon, Werbung via TV-Spots oder Anzeigenschaltung in Print- und Online-Medien.

6. Zielgruppengerichtete Ansprache

Eine der herausragendsten Vorteile von Social Media ist jedoch, dass sich die Nutzer der Plattformen hinsichtlich ihrer demografischen Merkmale eklatant unterscheiden. Wird Facebook von einer breiten, nicht mehr ganz so jungen Gruppe genutzt, steht Instagram bei jüngeren, sehr konsumorientierten Usern ganz weit vorne. Auf Twitter und Linkedin spricht man dagegen eher einen gut gebildeten, besser verdienenden Teil der Bevölkerung an. Das eröffnet Unternehmen wiederum die Möglichkeit, Inhalte nach Plattformen zu selektieren, entsprechend aufzubereiten und zielgruppengerecht zu platzieren. Streuverluste wie bei klassischer Werbung lassen sich damit auf ein Mindestmaß reduziert.

7. Marketing resp. Kommunikation über viele Kanäle gleichzeitig

Wie bereits angedeutet, eignet sich nicht jeder Content für jede Social Media Plattform. Doch in Kombination mit Inhalten auf Ihrer Website, klassischer Pressearbeit oder Anzeigenschaltung, bietet Social Media herausragende Möglichkeiten für sogenannte Multi-Channel Kampagnen. Und damit zur einer Verbreitung und Verstärkung Ihrer Botschaften in einem nie zuvor gekannten Maß – die Option für einen Echtzeit-Dialog mit Ihren Zielgruppen inklusive!

8. Vorteil im Krisenfall

Erfolgreiches Social Media Engagement zahlt sich selbst im Krisenfall aus. Und eine Krise kann jedes Unternehmen treffen und sei es nur, dass eine Datenbank mit sensiblen Kundendaten gehackt wurde. Wohl dem Unternehmer oder Geschäftsführer, der sich dann proaktiv über alle Kanäle an seine Follower wenden und diese auführlich informieren kann, bevor dies andere im Netz weitaus weniger professionell tun. Auch einem Shitstorm lässt sich auf den eigenen Plattformen besser begegnen, nicht zuletzt, weil von treuen Followern Unterstützung zu erwarten ist.

Social Media Marketing als langfristiger Prozess

Doch haben Sie Geduld! Wenn Sie nicht gerade schon eine äußerst prominente Marke vertreten, erreichen Sie geschäftliche Erfolge über Social Media nicht über Nacht. Vielmehr sollten Sie Ihr Social Media Engagement als einen stetigen Prozess verstehen, in dem Sie die Bekanntheit Ihrer Unternehmensmarke erhöhen, sich um Kundenvertrauen bemühen und eine (im Idealfall) rege Community aufbauen. Monetärer Profit wird sich im Lauf der Zeit schon einstellen. Praxisbeispiele hierfür gibt es viele!

Fazit: Auch im Hinblick auf Facebook, Instagram, Twitter & Co. will gut Ding Weile haben! Die von Marketing-Managern gerne gestellte Frage „Was bringt uns das gegenwärtig an Umsatz?“ ist somit im Rahmen eines Social Media Engagements ebenso fehl am Platz wie in der Public Relations Arbeit!


Lesen Sie auch Teil 2 der Artikelreihe: „Wie Sie eine erfolgreiche Social Media Strategie entwickeln!“